Lötstationen und Lötkolben im Überblick
Inhaltsverzeichnis
Lötkolben oder doch gleich eine Lötstation kaufen?
Wer elektronische Bauteile verlöten möchte, benötigt dafür einen Lötkolben bzw. eine Lötstation. Doch was ist eigentlich der Unterschied dieser beiden Geräte und was kann ich mit den beiden Geräten alles machen?
Eignen sich beide Geräte für Anfänger und brauche ich überhaupt beide Geräte? Welche Hersteller sind gut und auf was sollte ich achten? Alle diese Fragen werde ich dir in diesem kleinen Beitrag beantworten. Los geht’s.
Unterschiede und Funktionen
Der Lötkolben
Ein Lötkolben und eine Lötstation haben eine gemeinsame Funktion. Sie sollen das Lötzinn zum Schmelzen bringen um elektronische Bauteile aus der Halbleiterelektronik einwandfrei zu verlöten. Aber auch Kabel und Anschlüsse können einfach verlötet werden.
Dennoch unterscheiden sich beide Geräte in Sachen Handhabung, Funktionsumfang und Preis.
Ein Lötkolben ist klein und einfach zu handhaben. Er kann problemlos überall mitgenommen werden und lässt sich schnell einsetzen.
Du benötigst nur eine herkömmliche Steckdose und schon kann es losgehen. Nach dem Einstecken wird der Lötkolben automatisch auf ca. 300 – 350 Grad Celsius erhitzt. Bei einfachen Lötgeräten gibt es keine Anzeige oder LED die das anzeigen, ob die Temperatur erreicht wurde. Du erkennst es nur wenn das Lötzinn einwandfrei zerfließt.
Lötkolben sind meist günstiger als Lötstationen, da sie weniger Funktionen haben. Man kann keine Temperatur einstellen und ein Lötkolben ist auch nicht galvanisch vom Stromnetz getrennt. Das heißt dass die Lötspitze nicht potenzialfrei ist und empfindliche Bauteile durch Ableitströme Schaden nehmen können.
Außerdem ist der Anwendungsbereich von einem Lötkolben sehr begrenzt und man benötigt eventuell noch weitere Kolben mit anderen Lötspitzen oder Temperaturen.
Wer allerdings für Reisen oder Lötungen unterwegs einen einfachen Lötkolben benötigt, macht mit diesem Gerät nichts falsch. Auch wenn du wenig löten solltest oder erst einmal nur in den Bereich Elektronik rein schnuppern möchtest, eignet sich ein Lötkolben für wenig Geld sehr gut.
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Die Lötstation
Eine Lötstation lässt sich nicht so einfach transportieren, denn diese sind viel größer als nur ein einfacher Lötkolben. Das liegt daran, weil sie im inneren der Station ein Netzteil haben.
Somit sind sie auch schwerer und nicht ganz so praktisch. Lötstationen sind für den festen Arbeitsplatz gemacht und bieten Zahlreiche Bedienungselemente an.
Eine Lötstation ist galvanisch vom Netz getrennt und dadurch ist die Lötspitze potenzialfrei und empfindliche Bauteile sind vor gefährlichen Ableitströmen oder statischen Aufladungen geschützt. Hochwertige Lötstationen weisen zudem noch eine Erdungsmöglichkeit zur weiteren Sicherheit auf.
Außerdem lässt sich die Temperatur ganz genau einstellen und auch abspeichern, so muss man keine Sorge haben, dass ein empfindliches Bauteil, wie z.B. ein Chip durch zu viel Hitze zerstört wird.
Ein weiterer Pluspunkt ist der Lötkolben einer Lötstation. Er ist viel handlicher, denn das Kabel ist nicht direkt mit dem Stromnetz verbunden. Somit haben die Hersteller die Möglichkeit flexible Leitungen zu verbauen. Auch die Auswahl an schnell wechselbaren Lötspitzen und Löteinsätzen ist sehr vielfältig.
Wie du also siehst, haben Lötstationen mehr Komfort als ein einfacher Lötkolben. Du kannst mit einer Station viel mehr Anwendungsbereiche abdecken und musst dir keine Sorgen machen, ein empfindliches Bauteil zu überhitzen oder durch statische Aufladungen zu zerstören.
Diese Sicherheiten haben natürlich ihren Preis. Eine Lötstation ist wesentlich teurer als herkömmliche Lötkolben, dennoch lohnt sich diese Anschaffung, wenn man berücksichtigt, dass renommierte Hersteller von Lötstationen oft noch nach Jahrzehnten Ersatzteile liefern können.
Lötkolben…
- günstiger Preis
- klein und leicht zu Transportieren
- Temperatur ist meistens fest eingestellt
- kaum bis keine Auswahl an Lötspitzen
- mehrere Kolben für verschiedene Anwendungsbereiche werden benötigt
- kein Schutz von elektronischen Bauteilen durch statische Aufladungen oder Ableitströmen
Lötstationen…
- höherer Anschaffungspreis
- für festen Arbeitsplatz gemacht, weniger für den Transport
- Temperatur kann ganz genau eingestellt und gespeichert werden
- sehr große Auswahl an Lötspitzen und Löteinsätzen
- Schutz von elektronischen Bauteilen durch statische Aufladungen oder Ableitströmen, da die Lötstation galvanisch vom Stromnetz getrennt ist
- bessere Handhabung beim Löten denn der Lötkolben der Lötstation ist mit einer flexiblen Leitung verbunden
Weitere beliebte und günstige Lötstationen
Lötstation mit Heißluft
Eine Heißluftlötstation besitzt eine Heißluftpistole mit Basisstation. Beim Einschalten wird ein heißer Luftstrom direkt im Heißluftkolben durch einen Radiallüfter erzeugt.
Es gibt aber auch Geräte die mithilfe einer Membranpumpe die in der Basisstation verbaut wurde, die Luft zum Handstück leitet und dann dort erhitzt. Bei einer guten Lötstation mit Heißluft kann die Temperatur und der Luftstrom separat eingestellt werden.
Heißluftlötstationen werden oft zum berührungsfreien verlöten von SMD Bauteilen verwendet. Zu beachten ist, dass bei einer Lötstation mit Heißluft immer ein größerer Bereich erhitzt wird. Mit einer normale Lötstation kann man hingegen gezielt und punktuell die Lötstelle erhitzen.
Aber auch zum Entlöten von SMD-Bauteilen wie zum Beispiel ein SMD-Chip eignet sich eine Lötstation mit Heißluft sehr gut. Die Lötstelle wird dazu vorsichtig erhitzt bis das Lötzinn geschmolzen ist und dann kann mit einer SMD Pinzette das Bauteil von der Platine abgelöst werden.
Lötkolben mit Gas
Für unterwegs gibt es dann noch kleine Gaslötkolben bzw. auch Brennkolben genannt, denn man kann mit einigen nicht nur Löten, sondern auch Heißschneiden, Schweißen, Holz gravieren oder Brandmalereien durchführen.
Ganz praktisch ist so ein kleiner Lötkolben für unterwegs, denn er lässt sich ganz einfach transportieren. Betrieben wird der Gaslötkolben mit einem Butan-Flüssiggas.
Auch bei diesen Geräten kann die Temperatur einigermaßen eingestellt werden, dennoch sollte man hier bei empfindlichen Bauteilen vorsichtig sein.
So ein kleiner Gaslötkolben ist also sehr vielseitig einsetzbar und eignet sich nicht nur für erfahrene Nutzer, sondern auch für Anfänger.
Welche Hersteller von Lötstationen gibt es?
Renommierte Hersteller liefern auch noch nach Jahrzehnten Ersatzteile für Lötstationen. Umso wichtiger ist es, qualitativ hochwertige Produkte an die man lange Spaß hat, zu erwerben.
Weller ist ein deutscher Hersteller von hoch Qualitativen Lötkolben und Lötstationen. Mit über 50 Jahren Erfahrung ist Weller der weltweite aktuelle Marktführer in der manuellen Löttechnik.
Ersa ist eine sehr beliebte Marke und besteht bereits seit mehr als 90 Jahren. Die Löttechnik bei Ersa wird immer weiterentwickelt und verbessert. Auch Ersa ist in vielen ihrer Bereiche Technologie- und Weltmarktführer.
Dremel ist ein Tochterunternehmen der Robert Bosch GmbH und stellt seit mehr als 90 Jahren Multifunktionale Elektrowerkzeuge her. Dremel ist bekannt für Handmotoren um kleine Werkstücke z.B. durch Schleifen oder Sägen zu bearbeiten.
Weitere bekannte Hersteller von Lötgeräten sind: ELV, JBC, Komerci und Transmedia.
Welche Lötstation ist für Anfänger geeignet?
Für Anfänger die lieber an einem festen Arbeitsplatz Löten möchten, eignet sich eine günstige Lötstation die über das Stromnetz betrieben wird. Für unterwegs genügt ein einfacher Lötkolben.
Bei einem Kauf einer Lötstation sollte man darauf achten, dass die Temperatur ablesbar und eingestellt werden kann.
Außerdem sollte man sich vorher Gedanken darüber machen für welchen Einsatzweck die Lötstation dienen soll. Für Modellbau Arbeiten und verlöten von kleinen Teilen wird eine andere Lötstation benötigt, als für SMD Arbeiten mit empfindlichen Bauteilen.
Tipp: Achte beim Kauf einer Lötstation oder Lötkolben auf die angegebene Aufheizzeit. Umso kürzer diese ist, umso schneller hat das Lötgerät die Temperatur erreicht.
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2 | Tilswall Lötstation 65W Lötkolben Set 200°-480°, mit 5 Ersatzspitzen und Lötzinn | 69,99 € inkl. 19% gesetzlicher MwSt. | Zum Angebot | |
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5 | Fixpoint EP5 Digitale Lötstation 48 W mit LCD-Anzeige | 61,10 € inkl. 19% gesetzlicher MwSt. | Zum Angebot | |
6 | Fein-Lötkolben 30W 230V 1,25m Kabel | 8,59 € inkl. 19% gesetzlicher MwSt. | Zum Angebot | |
7 | Rothenberger Lötkolben Profi 60 W bis 470°C | 16,82 € inkl. 19% gesetzlicher MwSt. | Zum Angebot | |
8 | Velleman Lötstation 48W keramisch mit Ständer und Lötschwamm, VTSSC50N | 64,17 € inkl. 19% gesetzlicher MwSt. | Zum Angebot |
Welche Leistung sollte eine Lötstation haben?
Für Standardarbeiten reicht eine Lötstation mit 50 bis 60 Watt vollkommen aus. Bei Arbeiten an Materialien die eine höhere Wärmeleitfähigkeit und ein höheres Volumen haben, wie zum Beispiel Blechteile oder Kupferleitungen mit großem Kabelquerschnitt muss die Lötstation mindestens 80 Watt schaffen.
Wenn du lieber SMD Bauteile verlöten oder entlöten möchtest, dann genügt bereits eine Lötstation mit weniger Leistung (30 W), da die kleinen Bauteile nicht so viel Wärme ableiten.
Welche Temperatur an der Lötstation einstellen?
Deine Lötstation sollte mindestens 350 °C schaffen. Standard Lötzinn schmilzt ab 217 °C. Da könnte man schnell annehmen das ein Lötgerät was 300 °C schafft, ausreicht.
Das ist in der Praxis aber leider nicht der Fall, denn die Lötspitze kühlt bei Kontakt mit dem Lötzinn ab. Auch das Material und die Bauteile kühlen die Lötspitze ab. Daher ist es wichtig, dass das Lötgerät mindestens 350 Grad Celsius erreichen und halten kann.
Standard Lötarbeiten mit den meisten Elektronischen Bauteilen lassen sich gut mit 300 – 330 °C verlöten.
Für SMD Pins sollte eine dünnere Lötspitze und eine Temperatur zwischen 250 und 300 °C eingestellt werden.
Drähte mit dickeren Querschnitt benötigen Temperaturen ab 400 °C
Hinweis: Achte immer darauf, dass die Temperatur bei empfindlichen Bauteilen wie Transistoren, IC’s und LED’s nicht zu heiß ist. Also beim Löten nicht das Bauteil unnötig lange erhitzen, ansonsten kann es schnell Schaden nehmen.
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